BTK sensibilisiert für ASP-Ausbruch - Maßgeblich ist die Früherkennung

Pressekonferenz der BTK auf der Grünen Woche 2020.

Die Bundestierärztekammer (BTK) sieht die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) für Deutschland immer größer werden. Daher war die ASP auch Thema auf der Pressekonferenz der BTK, die am 21. Januar 2020 auf der Grünen Woche in Berlin stattfand. Zu dem Thema referierten Dr. Iris Fuchs, die 1. Vizepräsidentin der BTK und Prof. Dr. Dr. Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich- Loeffler-Instituts. Ihr Anliegen: die hoch ansteckende Tierseuche in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und jedermann aufzufordern, bei der Früherkennung und somit der erfolgreichen Bekämpfung zu helfen. Außerdem sei es jetzt notwendig, bestimmte Vorbereitungen zu treffen, um das Ausmaß eines Ausbruchs so gering wie möglich zu halten und auch die Folgen für die Schweinehalter. Denn für die Schweinehalter bedeutet ein Ausbruch der ASP bei Hausschweinen das Sperren von Exportmärkten, was dramatische Preiseinbrüche zur Folge hätte. Außerdem wird es zu erheblichen Strukturveränderungen durch Aufgabe von kleineren Mastbetrieben und regionalen Vermarktern kommen, was auch Auswirkungen auf den Vor- und Nachgelagerten Bereich wie Futtermittel, Stallbau, Schlachtunternehmen, Ernährungsindustrie etc. hätte.

Daher ist es jetzt um so wichtiger, dass die Schweinehaltungshygieneverordnung eingehalten wird, betriebsspezifische Biosicherheitspläne umgesetzt werden, der Hoftierarzt frühzeitig eingebunden wird und Vermarktungsstrukturen geplant werden, um die Existenz zu sichern. Zudem muss das Personal in den Veterinärverwaltungen aufgestockt werden. Außerdem müssen Tierärzte, Landwirte und Jäger geschult werden. Vor allem der Kadaversuche kommt neben der gelebten Biosicherheit auf den Betrieben eine sehr große Bedeutung zu. „Es ist zwingend notwendig, dass jedes tot aufgefundene Wildschwein auf das Virus untersucht wird, um die Seuche erfolgreich bekämpfen zu können“, so Dr. Fuchs. Dieser Meinung ist auch Prof. Mettenleitner. Zudem sagte er: „Ich kann mich an keine Tierseuche erinnern, auf die wir uns solange vorbereiten konnten. Wie gut, wird sich gegebenenfalls bald zeigen.“ Solange sich alle an die abgesprochenen und vorbereiteten Maßnahmen halten und wachsam sind, sind beide jedoch optimistisch, auch für den Fall eines vermutlich kurz bevorstehenden Ausbruchs.

Dr. Julia Henning
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Ausstiegsprogramme aus der Nutztierhaltung

Die EU hat ein riesiges Ausstiegsprogramm von knapp 1,5 Milliarden Euro für Tierhaltende in den Niederlanden genehmigt, um die Stickstofflast zu verringern. Irland will 200.000 Kühe für den Klimaschutz keulen und die Landwirt:innen entschädigen.
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Ja, für weniger Massentierhaltung und mehr Tierwohl.
Ja, da es ohnehin (bald) nicht mehr genügend Nutztierärzt:innen gibt.
Nein, das ist der falsche Weg, der Markt regelt es.
Nein, man sollte das Geld besser in den Umbau der Tierhaltung investieren.
Nein, das bringt alles nichts, ist reine Ideologie und Wahlkampftaktik.
Darüber weiß ich zu wenig, daher habe ich keine Meinung.