Experten setzen auf multimodales Management bei der Arthrose-Therapie von Hund und Katze

Prof. Dr. Susanne Lauer von der LMU München sprach über das Problem Arthose bei Katzen und mögliche Therapieoptionen. Dr. Alexandra Keller vom Tierärztlichen Orthopädie Team Frankfurt hat sich in ihrer Praxis auf konservative Behandlungsmöglichkeiten von Arthrose bei Hunden spezialisiert. Wichtiger Bestandteil der multimodalen Therapie ist die Chiropraktik.

Arthrosen sind bei Hund und Katze weit verbreitet und treten unabhängig vom Alter des Tieres auf, zumal sie nicht selten das Resultat eines Traumas sind. Aber auch Gelenksdysplasien, Entzündungen, Übergewicht, spezielle Diäten und genetische Prädisposition können zu Arthrose führen. Fortschreitendes Alter ist ebenfalls ein deutlicher Risikofaktor für die Entwicklung von Arthrosen.

Da die Arthrose eine chronische Degeneration des Gelenks mit fortschreitender Tendenz darstellt und nicht geheilt werden kann, liegt der Therapieschwerpunkt in der Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und einer verbesserten Beweglichkeit. Aufgrund des meist voranschreitenden Verlaufs ist ein regelmäßiges Monitoring des aktuellen Zustandes des Patienten unabdingbar, um auf Verschlechterungen reagieren zu können.

Anlässlich des 25. Geburtstages des biologischen Tierarzneimittels Zeel® ad us. vet., das erfolgreich bei der langfristigen und dauerhaften Therapie von Arthrosen beim Tier angewendet wird, hat die Firma Heel zu einer Pressekonferenz in die Tierarztpraxis von Dr. Alexandra Keller in Frankfurt (Tierärztliches Orthopädie Team Frankfurt) eingeladen, um das Thema Arthrose und die Therapiemöglichkeiten bei Hund und Katze näher zu beleuchten. Den ersten Vortrag hielt Prof. Dr. Susanne Lauer von der Ludwig-Maximilians-Universität München, Spezialistin für Chirurgie, Sportmedizin und Rehabilitation. Sie ging vor allem auf die Behandlungsmöglichkeiten bei der Katze ein, denn Arthrose kommt bei Katzen häufiger vor als gedacht! Wie Röntgenstudien ergaben, leiden bis zu 60% der Katzen, die älter als 6 Jahre sind, an Verschleißerscheinungen im Gelenksbereich. Bei älteren Katzen steigt ihr Anteil sogar auf bis zu 90 %. Gleichzeitig bleibt dieses Leiden vielfach unerkannt und unbehandelt, da Arthrose-Symptome bei Katzen im Vergleich zu Hunden sehr viel schwieriger zu erkennen sind und viele Besitzer diese nicht bemerken. Während Hunde, die an Arthrose leiden, oftmals deutlich hinken, zeigen Katzen recht subtile Symptome, die sich eher in Form von Verhaltensänderungen manifestieren. Viele Besitzer denken lediglich, dass ihre Katze einfach älter und langsamer wird und verkennen, dass dies eigentlich Krankheitssymptome sind. Typisch für arthrotische Katzen sind Mobilitätsveränderungen, insbesondere beim Gehen, Springen und Treppensteigen. Viele Katzen putzen sich nicht mehr richtig oder setzen Urin neben dem Katzenklo ab, obwohl sie früher ein normales Eliminationsverhalten hatten.

Bei Hunden ist die Arthrose die am häufigsten gestellte Diagnose bei Problemen des Bewegungsapparates des Hundes, berichtete anschließend Dr. Keller.

In ihrem Vortrag ging sie vor allem auf Behandlungsoptionen der Arthrose bei Hunden ein. Während die Praxis Dr. Keller die Patienten ausschließlich konservativ behandelt, führt Prof. Lauer auch chirurgische Maßnahmen durch. Beide Experten setzen jedoch bei der Therapie der Arthrose auf ein multimodales Management, die neben einer langfristigen bzw. dauerhaften Gabe von Medikamenten zur Schmerz- und Entzündungslinderung auch komplementäre Therapiemethoden wie Physiotherapie und Chiropraktik beinhalten.

Beide Referentinnen haben unabhängig voneinander bei der medikamentösen Behandlung der Arthrose gute Erfahrungen mit der Gabe von Zeel® ad us. vet. gemacht, da Zeel eine gute schmerz- und entzündungslindernde sowie chondroprotektive Wirkung besitzt, wie Studien zeigen. Während akuter Arthroseschübe kann zusätzlich Traumeel® ad us. vet. eingesetzt werden, das über analgetische, antiphlogistische und abschwellende Wirkeigenschaften verfügt. Vorteile von biologischen Tierarzneimitteln sind, dass sie auch bei einer dauerhaften Gabe nicht die gefürchteten Nebenwirkungen von sogenannten nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAID) verursachen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Managements der Arthroseerkrankung ist die Ernährung. Regelmäßige Gewichtskontrolle, eine an die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten des Patienten angepasste Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung des Bewegungsapparates wirken sich positiv auf den Verlauf der Arthrose aus. Wichtiger Bestandteil der multimodalen Therapie sind außerdem Physiotherapie und Chiropraktik, denn durch die Verbesserung der Beweglichkeit der Wirbelsäule und der Gelenke an den Gliedmaßen wird ein positiver Effekt auf die Funktionen des Nervensystems und der Muskulatur erreicht.

Das Tierärztliche Orthopädie Team Frankfurt hat sich auf beides spezialisiert. Aber auch die LMU München hat inzwischen ein Zentrum für Tiermobilität eingerichtet. Dort sowie in der Praxis von Frau Dr. Keller werden die Tiere auf unterschiedliche Arten mobilisiert. Neben den manuellen Therapien kommen Bewegungsparcours, Unterwasserlaufbänder und Trockenlaufbänder sowie unterschiedliche Gummibänder zum Einsatz; in der Praxis Keller wird zusätzlich auch noch Chiropraktik, StoßwellenMagnetresonanz-Therapie sowie Akupunktur eingesetzt, um Impulse zu geben, Muskeln zu trainieren und Energieflüsse freizusetzen. Dies alles aber erst nach einer gesicherten Diagnose, für die sowohl die Kleintierklinik der LMU München als auch die Praxis von Dr. Keller in Frankfurt bestens ausgestattet ist.

Dr. Julia Henning
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Ausstiegsprogramme aus der Nutztierhaltung

Die EU hat ein riesiges Ausstiegsprogramm von knapp 1,5 Milliarden Euro für Tierhaltende in den Niederlanden genehmigt, um die Stickstofflast zu verringern. Irland will 200.000 Kühe für den Klimaschutz keulen und die Landwirt:innen entschädigen.
Unterstützen Sie solche Ausstiegsprogramme für weniger Nutztierhaltung?

Ja, für Umwelt und Klima.
Ja, für weniger Massentierhaltung und mehr Tierwohl.
Ja, da es ohnehin (bald) nicht mehr genügend Nutztierärzt:innen gibt.
Nein, das ist der falsche Weg, der Markt regelt es.
Nein, man sollte das Geld besser in den Umbau der Tierhaltung investieren.
Nein, das bringt alles nichts, ist reine Ideologie und Wahlkampftaktik.
Darüber weiß ich zu wenig, daher habe ich keine Meinung.