HelpingVets 2018 - Preisverleihung auf der Zugspitze

Die Preisverleihung im Rahmen von HelpingsVets 2018 fand in 3.000 Metern Höhe auf der Zugspitze statt Moderatorin Nina Ruge im Gespräch mit Prof. Dr. Stephan Neumann Die glücklichen Gewinner, Nina Ruge und das Team Heel als Veranstalter Hitchcock hat einmal mehr beeindruckende Arbeit geleistet - Lob gab es dafür nicht nur von Frauchen Alexandra Grunow von K9

Das Unternehmen Heel Veterinär steht für Biologische Arzneimittel in der Tiergesundheit und seit vielen Jahren auch für den Tierschutz. Im Jahr 2012 hat das Unternehmen die Initiative HelpingVets unter dem Motto „Menschen helfen Tieren, Tiere helfen Menschen“ ins Leben gerufen. Die Ausschreibung richtet sich an Tierschützer und Tierschutzvereine, die sich durch ihr besonderes Engagement auszeichnen.

Am 7. Juni 2018 sind nun die drei diesjährigen Gewinner auf der Zugspitze vom Unternehmen in Anwesenheit von Journalisten unterschiedlicher Medien geehrt und ausgezeichnet worden. Moderiert hat die Pressekonferenz und Preisverleihung die TV- Moderatorin Nina Ruge, die 2010 vom Verband des deutschen Hundewesens zur „Botschafterin des Hundes“ ernannt worden war.Jeder der drei Preisträger erhielt zur Unterstützung seiner Arbeit einen Scheck über 2.000 Euro.

In diesem Jahr ist der Verein Pferdeklappe e.V./Notbox Schleswig-Holstein ausgezeichnet worden, der dem Konzept der Babyklappe folgend, es Pferdehaltern in Not ermöglicht, ihre Tiere hier entweder direkt oder anonym abzugeben. Der Verein um Gründerin Petra Teegen übernimmt dann gemeinsam mit Tierärzten und einem Hufschmied den Gesundheitscheck, päppelt vernachlässigte oder krankte Tiere wieder auf und vermittelt sie dann gegen eine Schutzgebühr in Höhe der entstandenen Kosten an neue, liebevolle Hände. Bislang konnte der Verein auf diesem Wege schon rund 900 Pferden ein neues, liebevolles zu Hause geben und somit Tiere auch vor dem Schlachter retten.

Zweiter Preisträger in 2018 ist der Verein Küstenhund e.V. „Kalte Schnauze“. Der Verein wurde erst 2017 gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, Tierhaltern in finanziellen Notlagen mit Futter, Pflegeprodukten und Zubehör wie Decken und Kissen für ihre Tiere zur Seite zu stehen. In Stuttgart erfreut sich dieses Projekt vor allem bei Obdachlosen und anderen Bedürftigen inzwischen großer Beliebtheit. Neben den einmal im Quartal stattfindenden „Kalte Schnauze-Terminen“ im Alten Feuerwehrhaus in Stuttgart, wo Bedürftige von nah und fern mit ihren Tieren hinkommen, um sich vor allem Futter abzuholen , können sich Bedürftige auch außer der Reihe an den Verein wenden. In Planung ist zudem die Ausweitung des Projektes auf die Städte Berlin und Frankfurt.

Der dritte Preisträger ist der Tierhilfeverein Lichtbrücke e.V. aus dem Odenwald, der sich auf die Rettung und die Aufzucht verwaister Wildtiere spezialisiert hat. Inzwischen ist der im Jahr 2001 gegründete Verein zu einer staatlich anerkannten Pflegestelle avanciert, die auf dem „Koboldhof“ dank dem Engagement vieler freiwilliger Tierfreunde das Überleben von jungen Wildtieren sichert. Notfallnummern sowie Informationen zur Aufzucht junger Wildtiere finden sich auf der Webseite des Vereins www.wildtierhilfe- odenwald.de an.
Der Verein engagiert sich darüber hinaus gemeinsam mit Schülern und anderen Freiwilligen auch im Schutz von Wildtieren, in dem sie in Absprache mit den Landwirten vor der Mahd die Felder nach Kitzen und anderen jungen Wildtieren absuchen und diese in Sicherheit bringen, bevor die tödliche Mähmaschine die Ernte einfährt.

Eingerahmt wurde die Preisverleihung von zwei hoch interessanten Vorträgen: Prof. Dr. Stephan Neumann (Universität Göttingen) sprach über die medizinische Versorgung von Diensthunden an der Universität Göttingen. Diese leiden häufig an orthopädischen Erkrankungen, deren Ursachen entweder in einer rassespezifischen Disposition begründet sind oder mit ihrem Einsatz als Diensthund zu tun haben. Im Unterschied zu Hunden, die im Hundesport aktiv sind, leiden Diensthunde vor allem an Erkrankungen im Bereich Schulter (OCD, Verletzung der Bizepssehne), Ellenbogen- und Hüftgelenksdysplasie (HD). Aber auch Kreuzbandrisse kommen bei Diensthunden immer wieder vor, während „Sporthunden“ vor allem Erkrankungen von Rücken und Hüfte und nur sehr selten Ellenbogenerkrankungen zu schaffen machen.
Alle diese Erkrankungen führen zu irreversiblen Veränderungen der Gelenke (Osteoarthrose). Bei der Behandlung ist sowohl Erfahrung als auch Geschick gefordert. Prof. Neumann setzt neben der chirurgischen Behandlung auch immer wieder Physiotherapie und Biologische Tierarzneimittel ein wie Traumeel® und Zeel® ad us. vet, da er damit gute Erfahrungen bei der langfristigen Linderung von Schmerzen und Entzündungen gemacht hat.

Den 2. Fachvortrag hielt Alexandra Grunow. Sie ist die Gründerin und die Geschäftsführerin des Suchhundezentrum K9® . Sie hat sich zur Lebensaufgabe gemacht, entlaufene Haustiere und verschwundene Menschen mit Hilfe der sensiblen Nase von Hunden in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz aufzuspüren und möglichst unbeschadet zurückzubringen. Allein im Jahr 2018 ist ihr und den anderen angeschlossenen Suchhundeteams dies bereits mehr als 300 Mal gelungen. Ihr Bloodhound „Hitchcock“ ist darin so gut, dass er bereits ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen wurde. Auch vor Ort machte der sanfte Riese (90 kg) eine gute Figur und demonstrierte, wie man eine vermisste Person zielsicher innerhalb von wenigen Minuten anhand des Geruchs der Spucke der Person auffindet. Beeindruckend-überzeugende Leistung Hitch!

Fazit
Eine sehr interessante und kommunikative Veranstaltung in einem ganz außergewöhnlichen Ambiente auf der Zugspitze im Sinne des Tierschutzes! Vielen Dank an alle Initiatoren, Organisatoren, Referenten, Preisträger und Unterstützer! Gerne weiter so, gibt es doch so viele tolle ehrenamtliche Tierschutzprojekte, die unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung verdienen.

Dr. Julia Henning
Email

 

zurück

Ausstiegsprogramme aus der Nutztierhaltung

Die EU hat ein riesiges Ausstiegsprogramm von knapp 1,5 Milliarden Euro für Tierhaltende in den Niederlanden genehmigt, um die Stickstofflast zu verringern. Irland will 200.000 Kühe für den Klimaschutz keulen und die Landwirt:innen entschädigen.
Unterstützen Sie solche Ausstiegsprogramme für weniger Nutztierhaltung?

Ja, für Umwelt und Klima.
Ja, für weniger Massentierhaltung und mehr Tierwohl.
Ja, da es ohnehin (bald) nicht mehr genügend Nutztierärzt:innen gibt.
Nein, das ist der falsche Weg, der Markt regelt es.
Nein, man sollte das Geld besser in den Umbau der Tierhaltung investieren.
Nein, das bringt alles nichts, ist reine Ideologie und Wahlkampftaktik.
Darüber weiß ich zu wenig, daher habe ich keine Meinung.