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06.02.2023: Borchert-Kommission reißt der Geduldsfaden

Ex-Landwirtschaftsminister Jochen Borchert hat noch einmal eindringlich an die Bundesregierung appelliert, den Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland zu unterstützen. Denn mit jedem Tag schwinde die Bereitschaft der sogenannten Borchert-Kommission, Cem Özdemir zu unterstützen. Der Grund für die wachsende Ungeduld: bereits im September 2022 hatte die Borchert-Kommission Cem Özdemirs Mandat zur Weiterführung ihrer Arbeit angenommen, aber gleichzeitig angekündigt, so lange mit der Tätigkeit zu pausieren, bis die Bundesregierung die Finanzierungsfrage zum Umbau der Tierhaltung gelöst hat. Nur leider kann oder will der amtierende Bundeslandwirtschaftsminister noch immer keine Lösungsvorschläge präsentieren. So sei die Politik drei Jahre nach Vorlage der Ergebnisse der Kommission noch immer nicht weiter, obwohl eine
Machbarkeitsstudie und eine Folgenabschätzung die Realisierbarkeit der Empfehlungen bestätigten. Die bisherigen Initiativen des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) seien völlig unzureichend, so der Vorwurf der Kommissionsmitglieder. Gleichzeitig kündigte Borchert an, dass das Kompetenznetzwerk mit seiner Entscheidung über die Fortsetzung der Arbeit nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag warten werde. Borchert habe den Eindruck, dass ein Teil der Koalition eher den Abbau als einen Umbau der Tierhaltung erreichen wolle. Dies sei jedoch eine vollkommen falsche Herangehensweise. Die notwendigen Forderungen der Kommission für einen erfolgreichen und gesellschaftlich akzeptierten Wandel hat er in einem Interview mit AgE noch einmal zusammengefasst. Um die Zukunft der Nutztierhaltung und der NutztierärztInnen geht es auch in der Futura.VET am 16.2.2023.

Kastration von Freigängerkatzen

Im anbrechenden Frühjahr werden wieder tausende Katzenbabys von herrenlosen Katzen geboren werden, denen kein behütetes und sorgloses Leben bevorsteht, sondern Hunger, Elend und Leid.

Welche Maßnahmen können zur Abhilfe beitragen?

Honorarverzicht bei Kastration von herrenlosen Katzen
Einführen einer deutlich günstigeren Abrechnungsmöglichkeit nach GOT für die Kastration von Freigänger-Katzen
Einführung spezieller Kastrationstage an den Tierkliniken der Universitäten unter Einbeziehung der Studierenden als Ausbildungsmaßnahme, dafür Kostenübernahme durch die Universitäten
Durchführung eines dokumentierten Aufklärungsgesprächs bei Erstbesuch inkl. der Einführung einer vergünstigten Kastrationsgebühr
Hier sind Länder und Gemeinden in der Pflicht, Kastrationsaktionen zu organisieren und zu finanzieren
Bund sollte länderübergreifenden Kastrationsfond einrichten, da Tierschutz als Staatsziel eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.
Hohe Geldstrafen für Tierhalter, wenn Tiere nicht kastriert und gechipt sind inkl. Zwangskastration oder Tierwegnahme
Organisation groß angelegter Fang- und Tötungsaktionen inkl. der dazu notwendigen Änderung des Tierschutzgesetzes
Freigängerkatzen ohne Halsband oder andere sichtbare Kennzeichnung zu jagdbarem Wild laut Bundesjagdgesetz erklären.
Mehr Geld für Forschung an „Antibabypille“ für wilde Katzen per Köder.
Verpflichtendes Aufklärungsgespräch für jeden Katzenhalter einführen, das nachgewiesen werden muss (Katzenführerschein).
Nichts unternehmen, die Natur regelt das alleine.