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25.01.2023: Human-Medikamente nicht ohne Rücksprache an Tiere verabreichen

Im November 2022 ist die neue Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) in Kraft getreten, die auch die Kosten für Tierarztbesuche erhöht haben. Um diese Preissteigerung zu umgehen, nehmen TierbesitzerInnen leider häufig die Behandlung ihrer Vierbeiner in die eigene Hand und verabreichen ihnen Medikamente, die für Menschen hergestellt wurden. Diese können jedoch bei Haustieren zu starken Nebenwirkungen führen, schlimmstenfalls den Tod herbeiführen. „So löst bereits eine kleine Dosis Ibuprofen oder Paracetamol bei Katzen schwere Vergiftungen aus“, erklärt Stephanie Ohm, Tierärztin bei der R+V Versicherung. Eine Überdosierung kann bei Hunden Magenblutungen oder Erbrechen verursachen. Die Reaktionen hängen mit
dem Stoffwechsel der Tiere zusammen, der anders als bei Menschen ist. „Manche Substanzen in schmerz- und fiebersenkenden Medikamenten oder Naturheilmitteln können Tiere nicht oder nur sehr langsam abbauen. Das führt unter Umständen zu lebensbedrohlichen Vergiftungen", so Ohm. Daher weist die Tierärztin HalterInnen eindringlich darauf hin, ihren Tieren niemals eigenmächtig Human-Medikamente ohne tierärztliche Beratung zu verabreichen. Stephanie Ohm rät auch davon ab, Tiere mit vermeintlich harmlosen Mitteln selbst zu behandeln. „Die Tierärztin oder der Tierarzt entscheidet, ob ein Medikament für Menschen eingesetzt werden kann und wie es dosiert sein muss.“ Zudem gibt es Krankheiten, bei denen ein spezielles Tier-Präparat die bestmögliche Behandlung darstellt.

Kastration von Freigängerkatzen

Im anbrechenden Frühjahr werden wieder tausende Katzenbabys von herrenlosen Katzen geboren werden, denen kein behütetes und sorgloses Leben bevorsteht, sondern Hunger, Elend und Leid.

Welche Maßnahmen können zur Abhilfe beitragen?

Honorarverzicht bei Kastration von herrenlosen Katzen
Einführen einer deutlich günstigeren Abrechnungsmöglichkeit nach GOT für die Kastration von Freigänger-Katzen
Einführung spezieller Kastrationstage an den Tierkliniken der Universitäten unter Einbeziehung der Studierenden als Ausbildungsmaßnahme, dafür Kostenübernahme durch die Universitäten
Durchführung eines dokumentierten Aufklärungsgesprächs bei Erstbesuch inkl. der Einführung einer vergünstigten Kastrationsgebühr
Hier sind Länder und Gemeinden in der Pflicht, Kastrationsaktionen zu organisieren und zu finanzieren
Bund sollte länderübergreifenden Kastrationsfond einrichten, da Tierschutz als Staatsziel eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.
Hohe Geldstrafen für Tierhalter, wenn Tiere nicht kastriert und gechipt sind inkl. Zwangskastration oder Tierwegnahme
Organisation groß angelegter Fang- und Tötungsaktionen inkl. der dazu notwendigen Änderung des Tierschutzgesetzes
Freigängerkatzen ohne Halsband oder andere sichtbare Kennzeichnung zu jagdbarem Wild laut Bundesjagdgesetz erklären.
Mehr Geld für Forschung an „Antibabypille“ für wilde Katzen per Köder.
Verpflichtendes Aufklärungsgespräch für jeden Katzenhalter einführen, das nachgewiesen werden muss (Katzenführerschein).
Nichts unternehmen, die Natur regelt das alleine.