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24.01.2023: Kritische Stimmen gegen Positivliste exotischer Tiere

Rund 35 Millionen Heimtiere leben in Haushalten in Deutschland. Den größten Teil machen zwar Hunde und Katzen aus, doch finden sich auch Tausende exotische Tiere darunter. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir möchte die Privathaltung exotischer Tiere nun verbieten. „Warum braucht jemand etwa anspruchsvoll zu haltende, exotische Tiere wie Schlangen oder ein Chamäleon zu Hause? Das habe ich nie verstanden", erklärt Özdemir. Schon länger drängt der Minister darauf, bestimmte Tierarten in privatem Besitz über eine Positivliste verbieten zu lassen. In zahlreichen Fällen landen Schlangen, Warane und Spinnen in den Tierheimen, die ohnehin schon an ihre Grenzen geraten sind. Diese gelte es vor dem hohen Aufwand und den zusätzlichen Kosten, die die Haltung exotischer Tiere verursache, zu schützen, so Özdemir. Als „reinen Populismus“ bezeichnet der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde, Axel Kwet, die Pläne des Grünen-Politikers: „Mit seiner geforderten Positivliste will er zwar den Tier- und Artenschutz stärken, aber er erreicht das Gegenteil.“ Scharfe Kritik erntet Özdemir für seine Pläne auch vom Zentralverband
Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF). „Trotz des harmlos klingenden Namens wäre eine Positivliste nichts anderes als ein grundsätzliches Verbot der Heimtierhaltung“, mahnt Norbert Holthenrich. Der ZZF-Präsident ist der Meinung, dass eine Positiv- bzw. Erlaubnisliste die Heimtier-Vielfalt in den Haushalten behindern und einen radikalen Bruch mit dem bisherigen Verständnis des Zusammenlebens von Menschen mit Heimtieren in Deutschland darstellen würde. „Ob Tiere für das Zusammenleben mit Menschen in normalen Privathaushalten geeignet sind, hängt davon ab, ob sie ihrer Biologie und ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden können“, so der ZZF-Präsident. Der Verband nennt weitere Argumente gegen die Einführung einer Positivliste, wie dem Fehlen von sinnvollen und objektivierbaren Kriterien für die Aufnahme von Tierarten in diese oder dem Risiko, dass Tiere dann am Zoofachhandel vorbei und über unprofessionelle Kurierdienste erworben würden. Thomas Kölpin, Direktor des Stuttgarter Zoos, schlägt hingegen einen verpflichtenden Sachkundenachweis beim Erwerb eines Tieres vor, der zudem Spontankäufen oder Mode- Haltungen vorbeugen könnte.

Kastration von Freigängerkatzen

Im anbrechenden Frühjahr werden wieder tausende Katzenbabys von herrenlosen Katzen geboren werden, denen kein behütetes und sorgloses Leben bevorsteht, sondern Hunger, Elend und Leid.

Welche Maßnahmen können zur Abhilfe beitragen?

Honorarverzicht bei Kastration von herrenlosen Katzen
Einführen einer deutlich günstigeren Abrechnungsmöglichkeit nach GOT für die Kastration von Freigänger-Katzen
Einführung spezieller Kastrationstage an den Tierkliniken der Universitäten unter Einbeziehung der Studierenden als Ausbildungsmaßnahme, dafür Kostenübernahme durch die Universitäten
Durchführung eines dokumentierten Aufklärungsgesprächs bei Erstbesuch inkl. der Einführung einer vergünstigten Kastrationsgebühr
Hier sind Länder und Gemeinden in der Pflicht, Kastrationsaktionen zu organisieren und zu finanzieren
Bund sollte länderübergreifenden Kastrationsfond einrichten, da Tierschutz als Staatsziel eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.
Hohe Geldstrafen für Tierhalter, wenn Tiere nicht kastriert und gechipt sind inkl. Zwangskastration oder Tierwegnahme
Organisation groß angelegter Fang- und Tötungsaktionen inkl. der dazu notwendigen Änderung des Tierschutzgesetzes
Freigängerkatzen ohne Halsband oder andere sichtbare Kennzeichnung zu jagdbarem Wild laut Bundesjagdgesetz erklären.
Mehr Geld für Forschung an „Antibabypille“ für wilde Katzen per Köder.
Verpflichtendes Aufklärungsgespräch für jeden Katzenhalter einführen, das nachgewiesen werden muss (Katzenführerschein).
Nichts unternehmen, die Natur regelt das alleine.