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23.01.2023: Politische Anklage auf dem bpt-Neujahrsempfang

Die Internationale Grüne Woche ist am vergangenen Donnerstag eröffnet worden und präsentiert noch bis zum 29.1.2023 die Neuigkeiten rund um die Landwirtschaft. Traditionell hat auch der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) im Rahmen der Veranstaltung seinen Neujahrsempfang abgehalten. bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder nutzte den Moment und lenkte seine Kritik hinsichtlich der Novelle des Tierarzneimittelgesetzes (TAMG) in Richtung der Ampel-Koalition. „Wenn Sie, sehr geehrte Bundestagsabgeordnete, meinen, Sie wissen es besser, als diejenigen, die bereits zu einer Reduktion des Antibiotikaverbrauchs von über 60 % beigetragen haben, dann sparen Sie sich und uns die Zeit für Alibiveranstaltungen!“, so Moder. Der Präsident zeigte so seinen Unmut darüber, dass die Regierung das TAMG über EU- Vorgaben
hinaus weiter verschärft hat, ohne die fachliche Tierarzt-Expertise mit in die Entscheidung einfließen zu lassen. Sämtliche Fachverbände hätten im Vorfeld darauf hingewiesen, dass das Vorhaben mit Blick auf die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen nicht zielführend sei, so Moder. Der bpt-Präsident kritisierte zudem, dass stattdessen ein immenser bürokratischer Mehraufwand durch die Meldepflicht in den Praxen und Kliniken entstehe, obwohl der Tierärztemangel schon jetzt für enorme Probleme sorge. Die dramatische Personalsituation im veterinärmedizinischen Bereich hat weitreichende Konsequenzen. „Die anfänglich vorhandene Begeisterung für die Arbeit an und mit den Tieren geht immer mehr über in Frust, weil die Wertschätzung der Politik fehlt und die Bürokratie immer mehr Zeit frisst, die man eigentlich lieber am Patienten/Tier verbringen würde“, betonte Moder.

Kastration von Freigängerkatzen

Im anbrechenden Frühjahr werden wieder tausende Katzenbabys von herrenlosen Katzen geboren werden, denen kein behütetes und sorgloses Leben bevorsteht, sondern Hunger, Elend und Leid.

Welche Maßnahmen können zur Abhilfe beitragen?

Honorarverzicht bei Kastration von herrenlosen Katzen
Einführen einer deutlich günstigeren Abrechnungsmöglichkeit nach GOT für die Kastration von Freigänger-Katzen
Einführung spezieller Kastrationstage an den Tierkliniken der Universitäten unter Einbeziehung der Studierenden als Ausbildungsmaßnahme, dafür Kostenübernahme durch die Universitäten
Durchführung eines dokumentierten Aufklärungsgesprächs bei Erstbesuch inkl. der Einführung einer vergünstigten Kastrationsgebühr
Hier sind Länder und Gemeinden in der Pflicht, Kastrationsaktionen zu organisieren und zu finanzieren
Bund sollte länderübergreifenden Kastrationsfond einrichten, da Tierschutz als Staatsziel eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.
Hohe Geldstrafen für Tierhalter, wenn Tiere nicht kastriert und gechipt sind inkl. Zwangskastration oder Tierwegnahme
Organisation groß angelegter Fang- und Tötungsaktionen inkl. der dazu notwendigen Änderung des Tierschutzgesetzes
Freigängerkatzen ohne Halsband oder andere sichtbare Kennzeichnung zu jagdbarem Wild laut Bundesjagdgesetz erklären.
Mehr Geld für Forschung an „Antibabypille“ für wilde Katzen per Köder.
Verpflichtendes Aufklärungsgespräch für jeden Katzenhalter einführen, das nachgewiesen werden muss (Katzenführerschein).
Nichts unternehmen, die Natur regelt das alleine.