Nachrichten: Wildtiersuche vor der Mahd - Schweiz diskutiert Suchpflicht
27.06.2022
Noch bis Ende Juni werden Rehkitze geboren. Doch sterben jedes Jahr hunderte der
jungen Wildtiere durch landwirtschaftliche Maschinen oder
werden schwer verletzt, da die Tiere in Starre verharren. Erst ab der
dritten Lebenswoche versuchen sie zu flüchten. Um den grausamen Mähtod zu verhindern, fordert der
Schweizer Tierschutz (STS) Landwirtinnen und Landwirte auf, ihre
Wiesen direkt vor Mähbeginn nach Rehkitzen abzusuchen. Als
geeignete Maßnahme wird das Absuchen der Wiesen mit
Menschenketten und Hunden sowie mit Infrarotdetektoren oder
ferngesteuerten Drohnen empfohlen. Laut Aussagen des
Schweizerischen Bauernverbandes werde alles
Mögliche unternommen, um den Mähtod von Rehkitzen und anderen
Tieren zu
vermeiden. Der Verband hat sich jedoch gegen eine generelle Suchpflicht
ausgesprochen und setzt eher auf eine enge
Zusammenarbeit mit JägerInnen und DrohnenpilotInnen. Es bestehe
aber noch Entwicklungs- und Optimierungspotential. So fehle zum
Teil etwa noch Personal und Infrastruktur, erklärte der Schweizer
Verband. Der Tierschutz warnt vor dem Berühren der Fundtiere, da
der Menschengeruch die Mutter stören und den Schutz vor Feinden
zerstören könnte. Stattdessen sollten die Kitze vor dem Grünschnitt
in einer Holzkiste an den Wiesenrand getragen und nach dem Mähen
wieder freigelassen werden.
Auch in Deutschland kommen jedes Jahr viele Rehkitze um, da die Zusammenarbeit der Landwirte mit Freiwilligen und Jägern eben nicht so klappt, wie zuvor abgesprochen. Daher würde die Einführung einer Suchpflicht sicherlich viele Leben junger Wildtiere retten.