Nachrichten: FLI bewertet Risiko zur Einschleppung der ASP
21.04.2022
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in vielen
europäischen Länder weiter aus. Um das Seuchengeschehen in
Deutschland abschätzen zu können, hat das Friedrich-Loeffler-
Institut (FLI) erneut eine Qualitative Risikobewertung zur
Einschleppung der ASP in Auslauf- und Freilandhaltungen erstellt.
Grundsätzlich bewertet das FLI das Eintragsrisiko als gering. Jedoch
weist das Institut darauf hin, dass die Biosicherheitsmaßnahmen
dringend eingehalten werden müssen. Bei unzureichender Einhaltung
ist das Risiko eines ASP-Eintrags in einen Freilandbetrieb in
Sperrzone II und Sperrzone III, in dem auch Wildschweine betroffen
sind, als wahrscheinlich anzusehen. Weiterhin empfiehlt das Institut
die Sensibilisierung von Schweinehaltern bezüglich des ASP-
Eintragsrisikos sowie die Sicherstellung eines kontinuierlichen
Informationsflusses zwischen Schweinehaltern und den zuständigen
Behörden. Das FLI bescheinigt zudem Ausläufen, die durch Netze,
Wände, Dachkonstruktionen
o.ä. vor dem Eindringen von infiziertem
Material schützen, grundsätzlich einen erhöhten Schutz vor der ASP.
In Nordrhein-Westfalen ist die Bevölkerung aufgerufen, weiterhin
wachsam zu sein und Funde von toten Wildschweinen umgehend zu
melden. Die Gefahr der Einschleppung nach Nordrhein-Westfalen sei
nach wie vor gegeben, so der Staatssekretär Dr. Heinrich
Bottermann. „Bereits ein achtlos auf einer Autobahnraststätte
entsorgtes Wurstbrot kann Auslöser für eine Weiterverbreitung sein.
Auch über Kleidung oder Autoreifen kann der Erreger übertragen
werden", warnt Bottermann. „Eine Eindämmung der ASP kann nur
durch gemeinsame Vorsorge gelingen, zum Beispiel durch das
umsichtige Verhalten der Menschen auf Reisen. Zudem müssen
Biosicherheitsmaßnahmen in Schweine haltenden Betrieben strikt
eingehalten werden. Für den Fall, dass sich die ASP weiter Richtung
Nordrhein-Westfalen ausweiten sollte, sind wir gut aufgestellt und
sofort einsatzfähig", erklärt der Staatssekretär abschließend.