Nachrichten: Bei Frühjahrsmahd an junge Wildtiere denken
08.04.2022
Die aktuell anstehende Frühjahrsmahd gefährdet die Gesundheit und
das Leben vieler junger Wildtiere. Denn für Rehkitze und Niederwild
hat die Brut- und Setzzeit begonnen, was bedeutet, dass die hilfslosen Jungtiere in den Wiesen versteckt werden. Die
Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und
Eigenjagdbesitzer (BAGJE) appelliert gemeinsam mit weiteren
Verbänden an die LandwirtInnen, vor dem Mähen erforderliche
Schutzmaßnahmen durchzuführen, um ihren tierschutzrechtlichen
Verpflichtungen nachzukommen. Dringend empfohlen werden
Absprachen mit dem jeweiligen Jagdpächter, welche mindestens 24
Stunden vor dem geplanten Mähtermin erfolgen sollten. Die Verbände
empfehlen, das Grünland grundsätzlich von innen nach außen zu
mähen. Das ermöglicht Rehen, Feldhasen oder Fasanen
während der
Mahd die Möglichkeit zur Flucht. Zudem eignen sich das vorherige
Absuchen der Mähflächen mit Jagdhunden bzw. das Aufstellen von
Knistertüten oder Flatterbändern, um die Wildtiere aufzuschrecken.
Bei entsprechender Witterung können zudem mit Infrarot-Technik
ausgestattete Drohnen helfen, Jungtiere auszumachen und vor
eventuellen Verletzungen durch die Mähmaschinen zu schützen. Aufgefundene Wildtiere sollten jedoch niemals mit der Hand angefasst werden, damit der fremde Geruch nicht das Muttertier abschreckt. Es kann einfach Gras abgepflückt werden, um das Jungtier vor direktem menschlichem Kontakt zu schützen. Zur
Aufkärung der LandwirtInnen hat die Bayerische Landesanstalt (LfL)
einen Mäh-Knigge mit Handlungsempfehlungen zur tierschonenden
Mahd entwickelt, der auf der Seite des LfL zum Download zur
Verfügung steht.