Nachrichten: Ukraine-Krieg führt zu Preissteigerungen bei Lebensmitteln
08.04.2022
Auf Preissteigerungen von bis zu 25 Prozent müssen sich die
VerbraucherInnen in Deutschland einstellen. Die
Lebensmittelhandelsketten haben ihre Preise für zahlreiche Artikel
bereits teils drastisch erhöht. Grund dafür sind der Ukraine-Krieg und die zum Teil dadurch und auch allgemein deutlich gestiegenen Kosten für Energie sowie für Rohstoffe.
Neben Milchprodukten sind besonders Fleischerzeugnisse betroffen.
Die Preissteigerungen befeuern die Krise der SchweinehalterInnen
noch zusätzlich massiv. ExpertInnen befürchten, dass mehr
VerbraucherInnen auf den Konsum von Fleisch verzichten werden,
wenn die Preise anhaltend hoch bleiben bzw. noch weiter steigen.
„Aufgrund der Situation auf den Weltmärkten werden wir Sprünge in
den Verkaufspreisen erleben, die es
so noch nie gegeben hat“,
betonte Florian Scholbeck, Geschäftsführer Kommunikation bei Aldi
Nord. Scholbeck versichert jedoch gleichzeitig, dass es keine
Engpässe bei der Versorgung geben werde. Die Preise für
Fleischprodukte der Haltungsformen 3 und 4 bewegen sich langsam
ins Unerschwingliche, wie Dr. Albert Hortmann-Scholten,
Marktexperte bei der LWK Niedersachsen, erklärt. Seiner
Einschätzung nach erleiden die Produzenten, die langfristige
Verträge für die beiden Haltungsformen abgeschlossen haben,
angesichts der hohen Futterkosten erhebliche Margenverluste. Er
könne sich kaum vorstellen, dass im ausreichenden Maße bezahlbare
Ökofuttermittel wie gentechnikfreies Sojaschrot beschafft werden
können, um die Produktion weiter aufrecht zu halten.