Trotz des Krieges in der Ukraine ist die Versorgungslage mit Lebensmitteln in ganz
Europa auch auf längere Sicht nicht bedroht. Daher sollte die
grundsätzliche Ausrichtung Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik
(GAP) oder der Green Deal weiter verfolgt werden. Das betonte
Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till
Backhaus erneut. „Uns allen ist bewusst, dass wir uns im
Dauerkrisenmodus befinden. Die Corona-Krise ist noch immer nicht
überwunden, Putins fürchterlicher Angriffskrieg auf die Ukraine
kostet täglich Menschenleben, schüttelt die internationalen Märkte
durcheinander und zeigt uns einmal mehr, dass die Versorgung mit
Lebensmitteln in Hülle und Fülle auch in Europa keine
Selbstverständlichkeit ist, denn auch bei uns sind einzelne
Lebensmittel derzeit schwer zu bekommen. Bei alledem geht fast der
Blick dafür verloren, dass wir weltweit eine Klimakrise haben, die uns
noch über Generationen beschäftigen wird. Deswegen ist es wichtig,
klug und besonnen zu handeln und die Weichen richtig zu stellen“,
lautet der Appell des Ministers. Backhaus äußerte seine
Befürchtungen, dass es durch die zahlreichen globalen Krisen
unausweichlich zu einer weltweiten
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Hungerkrise kommen könnte. Daher sollten die Länder wirksame Maßnahmen in Angriff
nehmen, wie beispielsweise die ökologischen Vorrangflächen für die
Nahrungs- und Futtermittelproduktion freizugeben. Zudem appelliert
Backhaus an die Bundesregierung, zu prüfen, welche Beiträge
Deutschland im Welternährungsprogramm noch leisten kann, um
Hunger und Mangelernährung zu bekämpfen und damit weiteren
politischen Instabilitäten und Fluchtbewegungen vorzubeugen.
Entscheidend sei, die Landwirtschaft fit für die Zukunft zu machen,
und dazu gehöre eben auch die eigene Produktionsgrundlage
nachhaltig zu schützen, so der Minister abschließend. Die
Welternährungsorganisation rechnet damit, dass aufgrund des
Ukraine-Krieges und des damit einhergehenden Einbruchs der Getreide-
und Ölexporte bis zu 13 Millionen Menschen an Unterernährung
leiden werden. Aus diesem Grund fordern die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und
foodwatch einen Stopp der Verwendung von Lebensmitteln für
Agrokraftstoff. Unter dem Motto "Kein Essen mehr in den Tank"
werden die Organisationen daher am morgigen Donnerstag
(07.04.2022) ihre Forderung mit einer Aktion vor dem
Bundesumweltministerium unterstreichen.
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