Nachrichten: Bundeszentrum soll Koexistenz von Weidetieren und Wolf regeln
01.04.2021
Mit den stark wachsenden Wolfspopulationen in Deutschland nimmt
auch die Zahl der Wolfsrisse zu. Im Vergleich zum Jahr 2006 mit "nur" 40
gerissenen oder verwundeten Nutztieren, wurden im Jahr 2019 schon
2.900 Risse gezählt. Das von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia
Klöckner (CDU) ins Leben gerufene „Bundeszentrum Weidetiere und
Wolf“ soll praxisgerechte Lösungen für die Koexistenz von Wölfen
und Weidetieren finden sowie Konflikte ausräumen. Um die
Weidehaltung weiter zu unterstützen, werde sich das Bundeszentrum
mit einer jährlichen und länderübergreifenden Übersicht
zu
angewandten Herdenschutzmaßnahmen befassen, wie Klöckner
bei
der Eröffnung des Zentrums am Mittwoch (31.03.2021) sagte. Der
Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßt die Einrichtung des
Bundeszentrums, fordert jedoch, dass eine Regulierung des
Wolfsbestandes gesetzlich ermöglicht werden muss, wie es bereits in
anderen EU-Staaten gehandhabt wird. „Die bisherigen Regelungen im
Bundesnaturschutzgesetz zur Regulierung von Wölfen sind für den
Schutz der Weidetierhaltung faktisch nutzlos und bleiben weit hinter
dem europarechtlich Machbaren zurück“, erklärt DBV-Präsident
Joachim Rukwied.