Nachrichten: Insektenschutzprogramm sorgt für Streit zwischen Politik und Landwirtschaft
15.02.2021
Die Kritik der Landwirte auf das jüngst beschlossene
Bundesprogramm zum Insektenschutz kann der
Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till
Backhaus, nicht nachvollziehen. „Der heute verabschiedete
Gesetzentwurf ist kurzsichtig und ein strategischer Fehler für die
Naturschutzpolitik. Dieser Tag ist ein schlechtes Signal für die
Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz.
Insektenschutz ist ein MUSS auch für die Landwirtschaft", lautete die
Kritik von Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen
Bauernverbandes (DBV). Backhaus reagierte darauf mit
Unverständnis. „Der Bauernverband führt ins Feld, dass 'fast jeder
zweite Hektar im Land bereits heute nach den Vorgaben des
Greenings oder eines Agrarumweltprogramms' bewirtschaftet
werde.
Was zunächst gut klingt, bedeutet aber auch, dass auf der
anderen
Hälfte der Flächen keine Maßnahmen ergriffen werden, die dem Klima
oder dem Umweltschutz dienen. Wir reden hier über weit mehr als
600.000 Hektar. Und was der Bauernverband ebenfalls unter den
Teppich kehrt, ist, dass die Agrarumwelt- und
Klimaschutzmaßnahmen (AUKM) bezahlt werden. Allein im
vergangenen Jahr hat das Land für elf Programme 60 Mio. Euro an
die teilnehmenden Landwirte ausgezahlt. Für die gesamte
Förderperiode 2014 bis 2020 standen 380 Mio. Euro zur Verfügung“,
führt Backhaus aus, der konkreten Vorschlägen seitens des DBV
gegenüber offen ist. „Der Verband hat ja angekündigt, den Weg für
mehr Insektenschutz bahnen zu wollen. Ich bin sehr gespannt auf die
Vorschläge“, so Backhaus.