Der Wolf scheint sich auch in Bayern wohl zu fühlen. Seit dem
Monitoringjahr 2015/16 hat sich die Population der streng
geschützten Tiere auf einem auf inzwischen acht Territorien
vergrößert, wie das Landesamt für Umwelt (LfU) mitgeteilt hat.
Neben Rudeln im Bayerischen Wald, in Oberfranken, der Oberpfalz
sowie der Röhn wurde im vergangenen Sommer auch ein
standorttreues Einzeltier in den Allgäuer Alpen gesichtet. Seitdem
sich die ersten Wölfe im Jahr 1996 in Deutschland angesiedelt haben,
sind keine Angriffe auf Menschen gemeldet worden, wie das LfU
informiert. Jedoch sind besonders Schafherden nicht selten Ziel
von Wolfsattacken. Wie das LfU erklärt, können Halter von
Weidetieren Fördermittel für den Schutz ihrer Tiere beantragen. Doch
das genügt vielen Tierhaltern in Europa nicht. Ihrem Ärger
machten mehrere Tausend Menschen nun mit einer Protestaktion für
aktives Wolfsmanagement Luft. Mit Mahnlichtern wollten sie auf die
wachsende Bedrohung durch den Wolf aufmerksam machen. „Die
Landbevölkerung fordert mit Blick auf die recht rasante Ausbreitung
der Wölfe und die steigende Zahl an tödlichen Übergriffen auf
Weidetiere ein aktives Wolfsmanagement“, erklärte Wendelin
Schmücker vom Förderverein der Deutschen Schafhaltung.
Entgegen der
verbreiteten Informationen von Tierschützern und
Politikern sei
der Wolf keineswegs scheu, sondern greife die Weidetiere trotz
Herdenhunde und Anwesenheit der SchäferInnen an. „Es ist
unverantwortlich, die Tatsache zu ignorieren, dass die Anwesenheit
von Menschen sie nicht mehr abschreckt. Wir fordern von der
Bundesumweltministerin, sich dem Einfluss realitätsfremder
Ideologen zu entziehen“, so der Schafhalter weiter. Im Gegenteil
seien die Schäden bereits jetzt so groß, dass die Existenz vieler
Betriebe auf dem Spiel stehe. „Durch aktuell mehr als 130 Wolfsrudel
haben nicht wenige Weidetierhalter Tierverluste im dreistelligen
Bereich zu beklagen. Die friedliche Koexistenz ist ein Märchen, das
verbreitet wird." Auch passieren immer mehr Risse trotz fachgerecht
aufgestellter Herdenschutzzäune. „Es ist nicht länger hinnehmbar,
dass der Naturschutz mit Hilfe von Kleinstaaterei die Population der
Wölfe in Deutschland kleinrechnet, um EU-rechtlich mögliche
Eingriffe zur Regulierung der Bestände möglichst lange
hinauszuzögern. Wie auch in anderen europäischen Ländern müsse
ein konsequentes Bestandsmanagement ermöglicht und über das in
Deutschland bewährte Reviersystem umgesetzt werden", so die
Forderung des Verbandes.