Nachrichten: 6 Milliarden Euro externe Kosten durch Fleischerzeugung
01.12.2020
Eine im Auftrag von Greenpeace erstellte Studie hat belegt, dass der
Fleischkonsum externe Kosten in Milliardenhöhe verursacht. Laut den
Studienergebnissen müssten besonders die Kosten von Umwelt- und
Klimaschäden auch auf die Erzeugerpreise umgelegt werden, was
bislang nicht der Fall ist. Demnach ergäben sich eine Verdopplung
der Preise bei Schweinefleisch. Rindfleisch müsste um mehr als 50
Prozent im Preis steigen. „Wer auf Kosten Dritter konsumiert, schadet
der Allgemeinheit. Weil Supermärkte ihre Kundschaft mit Billigfleisch
ködern wollen, müssen andere einen hohen Preis zahlen. Intensive
Tierhaltung für billiges Fleisch verseucht Trinkwasser, befeuert die
Klimakrise und treibt die Waldzerstörung voran, ohne dass die
dadurch entstehenden Kosten auf dem Preisschild auftauchen", sagt
Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter. „Die
Bundesregierung muss dieses
eklatante Marktversagen
korrigieren." Greenpeace fordert höhere Steuern auf Fleisch sowie eine konsequente Anwendung des Ordnungsrechtes. Ein massiver Schaden
entstehe durch den Import von Fleisch aus anderen Ländern. Bei
Rindfleischimporten aus Argentinien beispielsweise fallen besonders
hohe externe Kosten an, die 372 Prozent des Erzeugerpreises
entsprechen. „Die Bundesregierung muss diesem Abkommen endlich
eine klare Absage erteilen", sagt Hofstetter. „Sonst droht ein ruinöser
Preiskampf, der die Existenz europäischer Betriebe mit höheren
Standards gefährdet und Umwelt- und Klima massiven Schaden
zufügt." Der Experte empfiehlt die Ausweitung der ökologischen
Tierhaltung. Eine komplette Umstellung auf eine ökologische
Produktion bei gleich hohem Fleischkonsum in Deutschland würde
die externen Kosten auf 3,81 Mrd. Euro senken, so Hofstetter.